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Tatortrolle einer Blinden

Im Tatort “Freies Land”, der letzten Sonntag ausgestrahlt wurde, spielte ein blindes Mädchen (Vreni Bock) mit. Als wir sie noch am selben Abend darauf Ansprachen, erzählte sie uns folgendes über die Hintergründe des Ganzen:

Auf die Idee, bei einem Tatort mitzuspielen, kam Vreni dadurch, dass sie mal an der Osterfreizeit in Marburg teilnahm. Bei dieser gab es einen Theater-Werkshop, dessen Leiterin irgendwann eine Mail rumschickte, in der sie erzählte, dass der Tatort ein blindes Mädchen in Vrenis Alter suche. Vrenis Interesse war geweckt. Ihre Eltern sind große Tatort-Fans und waren von der Idee begeistert, also ging Vreni zum Casting.

Beim Casting musste man eine Szene nachspielen. Außer Vreni waren fast nur Sehende dabei, der Regisseur wollte aber lieber ein blindes Mädchen haben, weil es authentischer wirke. Das stimmte auch. Vreni konnte Ihnen beispielsweise viel darüber erzählen, was typisch für uns Blinde ist. Sie bekam die Rolle, was sie anfangs kaum glauben konnte. Sie freute sich sehr darüber!

Im Tatort "Freies Land", der letzten Sonntag ausgestrahlt wurde, spielte ein blindes Mädchen (Vreni Bock) mit. Als wir sie noch am selben Abend darauf Ansprachen, erzählte sie uns folgendes über die Hintergründe des Ganzen:

Auf die Idee, bei einem Tatort mitzuspielen, kam Vreni dadurch, dass sie mal an der Osterfreizeit in Marburg teilnahm. Bei dieser gab es einen Theater-Werkshop, dessen Leiterin irgendwann eine Mail rumschickte, in der sie erzählte, dass der Tatort ein blindes Mädchen in Vrenis Alter suche. Vrenis Interesse war geweckt. Ihre Eltern sind große Tatort-Fans und waren von der Idee begeistert, also ging Vreni zum Casting.

Beim Casting musste man eine Szene nachspielen. Außer Vreni waren fast nur Sehende dabei, der Regisseur wollte aber lieber ein blindes Mädchen haben, weil es authentischer wirke. Das stimmte auch. Vreni konnte Ihnen beispielsweise viel darüber erzählen, was typisch für uns Blinde ist. Sie bekam die Rolle, was sie anfangs kaum glauben konnte. Sie freute sich sehr darüber!

Der Dreh ist jetzt rund ein Jahr her. Es gab insgesamt einundzwanzig Drehtage, Vreni war bei acht davon dabei.

Viele Szenen wurden an die 10-12-mal gedreht, weil sie ja aus verschiedenen Perspektiven gefilmt werden mussten. Bei einigen musste es sogar noch öfter sein, was an Fehlern lag. Auch Vreni hatte Szenen, die sie nicht gleich hinbekam. Sie musste beispielsweise die Wäsche aufhängen, wobei diese beim ersten Dreh der Szene Querstreifen und beim zweiten Dreh Längsstreifen hatte. Sowas passiert schnell mal, wenn man es nicht sieht. Sie musste es noch einmal machen.

Andere Szenen erforderten Übung. Unter anderem die, in der Vreni auf ihr Bett fallen sollte. Sie musste darauf achten, nicht woanders hin zu fallen. Orientierung war in dem Haus, in dem sie im Film wohnte, grundsätzlich etwas kompliziert, da sie ihren Blindenstock nicht benutzen konnte. Sie brauchte etwas Zeit, um die Wege zu lernen. Die bekam sie auch. Schließlich sollte sie die Wege so gehen, als wohne sie wirklich in dem Haus. Wie man im Tatort sehen kann, schaffte Vreni das am Ende gut. Dort, wo sie mit Stock gehen konnte, funktionierte alles ohne großes Erklären.

Insgesamt fand Vreni den Dreh cool und hatte sehr viel Spaß daran!

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